Släktforskardagarna 2017 – Eindrücke, Lehren und Fazit

 

IMG_4683Ich war am Wochenende beim „Släktforskardagarna“ in Halmstad, Schweden und habe auch endlich gelernt, das auszuschreiben, ohne nachgucken zu müssen. Das hat als Nicht-Schwedisch-Sprecher aber auch gedauert.

Ich wurde gefragt, ob ich einspringen würde und habe natürlich sofort ja gesagt. Keine Ahnung, was mich dort erwartet, aber es wird Spaß machen.

Zum Glück hat ich mich entschieden, mir in Göteborg ein Auto zu mieten. Ohne wäre ich hier vollkommen aufgeschmissen  gewesen. Soviel dazu, wenn man das Hotel irgendwo im Nirgendwo bucht – ich werfe mal einen bösen Blick in Richtung des Reiseorganisators 🙂

Eindrücke

Es geht also um die schwedische Version unseres deutschen Genealogentages. Verglichen mit Deutschland hat Schweden ca. 10% der Einwohnerzahl. Aber viel mehr genealogisch interessierte und in Vereinen organisierte Menschen. Die Teilnehmer sind hier mit Bussen vorgefahren worden!

Die Ausstellung ist größer, aufgeräumter und „sauberer“. Was meine ich damit? Die Stände sehen alle gleich aus. Das sorgt für ein übersichtliches Bild. Es wirkt einladend und professionell. Es stellt nicht einfach jeder seine Tische  und Wände auf. Und es ist mehr Platz zwischen den Ständen zum Umhergehen.

Von der Besucherzahl schätze ich mal auf ca. 3000 Teilnehmer. Der Altersdurchschnitt ist wie bei uns auch, eher ihm oberen Drittel der Lebenserwartung angesetzt.

Einen meiner üblichen Rundgänge findet Ihr übrigens hier: Social Media Walk Halmstad

Und der Sonntag ist auf gar keinen Fall der „tote Sonntag“. Er geht zwar ruhiger los als der Sonnabend, aber dann wird es auch voll.

Ich bin hier in Vertretung des „Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)“ hergereist. Zusammen mit Helga Scabell und Günter Junkers teilten wir uns einen Stand mit Vertretern von der DAGV, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., der Arbeitsgemeinschaft Ostdeutscher Familienforscher (AGOFF), Archion, und gestern sind noch die Vertreter des Verein für Familienforschung e.V. Lübeck angereist. Und ach ja, den Pommerschen Greif darf man natürlich nicht vergessen!

Wir bildeten sozusasagen die deutsche Kolonie und waren heiß begehrt. Von Beginn an war der Stand umlagert und wir sind manchmal gar nicht hinterher gekommen. Aber die Schweden sind entweder äußerst diszipliniert oder entspannt. Oder beides. Da wird brav gewartet und sich in die Schlange gestellt. Und nicht nur bei uns. Nebenan bei Family Tree DNA war es noch „schlimmer“.

Überhaupt ist DNA hier DAS Thema und die Schweden sind dem gegenüber sehr viel aufgeschlossener, als ich das auf deutschen Veranstaltungen gesehen habe.

Lehren

Aber zurück zu der deutschen Kolonie: irgendwann war es dann egal, von welchem Verein man dort war. Wir haben einfach alles abgedeckt. Das ganze auf Deutsch, Schwedisch oder Englisch. Je nachdem, was gerade benötigt wurde. Und wenn es gar nicht anders ging, wurden Hände und Füße benutzt oder nur Namen und Orte aufgeschrieben. Irgendwie haben wir jeden versorgt bekommen. Und es ist dann schon die eigene Herausforderung, die Leute nicht ohne Antworten wieder wegzuschicken. Und bei manchen Fragen ging das nur mit geballter Kraft!

Allerdings war der Stand  für so viele Vereine und Leute viel zu klein und zu eng. Denn natürlich möchte jeder seine Aufsteller und sein Material platzieren. Es ist ja auch eine Form der Werbung für seinen eigenen Verein. Nur sollte man sich fragen, was denn die Zielsetzung so einer gemeinsamen Teilnahme ist.

Fazit

Mein Vorschlag für das nächste Jahr? Es gibt einen Stand unter dem Motto „Ahnenforschung in Deutschland“ und jeder kann die Namensschilder von seinem Verein tragen. Denn ganz im Ernst, die Menschen, die hier nachfragen, interessiert es überhaupt nicht, ob sie mit jemandem von der AGOFF oder von CompGen reden. Die möchten nur, dass man ihnen hilft.

Und genauso haben wir es auch gehandhabt. Wir waren alle WIR. Und die Anfragen wurden an die Spezies für die Region „delegiert“. Und das hat hervorragend geklappt.

Auch ganz wichtig: es sollte ein Militärexperte für Schweden-Pommern dabei sein. Da kamen so viele Fragen, die wir leider wenn überhaupt nur leidlich beantworten konnten.

Und bitte eine Obergrenze für Leute hinter dem Stand. Da waren zu Höchstzeiten 13 Personen vertreten Das ist einfach zu viel. Vor allen Dingen, wenn jeder sein Material und auch noch Bücher ausbreiten möchte. Da war teilweise kein Platz für die Beratung.

Und das ist nunmal das, woran die Besucher interessiert sind. Und es sollte immer darum gehen, was die möchten. Und weniger darum, was man als Verein möchte.

Also gerne wieder – aber anders!

Und hier ein paar bildliche Eindrücke des Wochenendes…

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